Fluidlexikon

Gleichspannungsmagnet

Mit Gleichspannung betriebener Elektromagnet. Der Gleichspannungsmagnet erreicht den Nennstrom erst einige Zeit nach dem Einschalten. Daher steigt die Kraft zuerst langsamer an, und deshalb schaltet er auch langsamer als der Wechselspannungsmagnet (Bild G 18).

Vorteile:

  • Bei entsprechender Auslegung sind auch größte Schaltzahlen möglich,
  • der Anker kann in jeder Zwischenstellung angehalten werden, ohne dass der Strom (die Kraft) unerlaubt ansteigt.

Nachteile:

  • Verhältnismäßig lange Schaltzeiten,
  • verhältnismäßig geringe Anzugskraft,
  • da Gleichspannungsmagnete überwiegend mit 24 V arbeiten, werden ein Transformator und ein Gleichrichter benötigt.

Man kann den Stromanstieg durch Schnellerregung oder durch Übererregung beschleunigen (Bild G 19).

Vom Aufbau her unterscheidet man:

  • trockene Gleichspannungsmagnete, bei denen sich der Anker in einem Luftspalt bewegt. Die Durchführung der Ankerachse muss daher durch eine Dichtung gegen das Öl im Ventil abgedichtet werden. Das bedeutet Reibung und Hysterese;
  • druckdichte Gleichspannungsmagnete, bei denen der Anker in einem druckdichten Rohr läuft, das aus Gründen des Magnetflusses aus einem Stahl- und einem Buntmetallteil besteht. Die Ankerachse muss nicht abgedichtet werden (Bild G 20). Diese Ausführung wird heute überwiegend eingesetzt.
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Abbildung G 18: Verlauf von Spannung, Strom und Hub bei Gleichspannungsmagneten

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Abbildung G 19: Schaltverkürzung bei Schnell- und Übererregung

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Abbildung G 20: Druckdichter Gleichspannungsmagnet